Kaspar Häuser Meer

von Felicia Zeller
 
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IM JUGENDAMT:
Kollege Björn ist ausgebrannt. Die drei Jugendamtssozialarbeiterinnen rotieren.

DAS BJÖRN-OUT-SYNDROM:
Vorne wird gebremst, gleichzeitig Gas gegeben: Der Hinterreifen dreht durch.

JEDER IST SEIN EIGENER EXPERTE

„Dieses Hinterherhinken bei gleichzeitigem Bemühen darum schneller zu sein, prägt die berufliche Existenz im Allgemeinen Sozialen Dienst. Die große Sehnsucht nach Prävention, die nicht einlösbar ist, durchdringt ihrer aller Sprechen … Scheitern beschreibt hier nicht einen Skandal, sondern ist auszuhaltender Teil der Arbeit: Helfen mit Risiko.“ (Felicia Zeller)

„Ein Geniestreich der Autorin war es, nicht die Opfer und nicht die Gewalttäter zu zeigen, sondern ihre Begleiter und Betreuer, – also die Gesellschaft und ihr Klima. Felicia Zellers Stück „Kaspar Häuser Meer“ ist Sprachmusik über und aus unserer gesellschaftlichen Wirklichkeit. Kein Sozialdrama, kein Betroffenheitsschmus, sondern Theaterkunst.“ (aus der Laudatio des Theaterkritikers Hartmut Krug zur Verleihung des Publikumspreises beim Mülheimer Stücke-Wettbewerb 2008)

Über den Autor
Harold Pinter war nach seiner Ausbildung an der Royal Academy of Dramatic Art bis 1957 Schauspieler an diversen Provinzbühnen. Die Uraufführung seines ersten abendfüllenden Stücks „Die Geburtstagsfeier“ stieß 1958 bei der englischen Kritik auf Unverständnis. 1960 etablierte ihn schließlich „Der Hausmeister“ als einen der meistgespielten und einflussreichsten britischen Dramatiker. In den 80er Jahren begann außerdem sein anhaltendes politisches Engagement gegen Menschenrechtsverletzungen. Pinter wurde für sein Schaffen vielfach ausgezeichnet, darunter mit dem Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur (1973), dem Laurence Olivier Award (1996), und dem Franz-Kafka-Preis (2005). 2005 wurde ihm zudem der Nobelpreis für Literatur verliehen. Harold Pinter starb im Dezember 2008 in London.
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